Marcel Beyer trifft im Rahmen der Liliencron-Poetik-Dozentur auf Ulf Stolterfoht. Ein Gespräch über selbstauferlegte Fesseln, Authentizitäts-Signale und den Neid auf fremde Wörterbücher.
Marcel Beyer, geboren 1965, wuchs in Kiel und Neuss auf. Einer breiten Öffentlichkeit wurde er mit seinem Roman Flughunde bekannt (Suhrkamp, 1995), doch ist er auch gleichermaßen in der Lyrik zuhause. Zu nennen sind hier Falsches Futter (Suhrkamp, 1997) und Erdkunde (DuMont 2002). Sein Roman Kaltenburg (Suhrkamp, 2008) war für den Deutschen Buchpreis nominiert. Im selben Jahr erhielt er den Joseph-Breitbach-Preis und war Träger der Liliencron-Dozentur.
Ulf Stolterfoht, geboren 1963, studierte Germanistik und Allgemeine Sprachwissenschaft. Er ist Verfasser
sprachkritischer Lyrik und Essays, zuletzt veröffentliche er das Langgedicht Holzrauch über Heslach (Urs Engeler Editor, 2007). 2008 war er Gastprofessor am Deutschen Literaturinstitut Leipzig.
Die Kieler Liliencron-Dozentur ist die einzige allein der Lyrik vorbehaltene Poetikdozentur in Deutschland. Sie wird von der Christian-Albrechts-Universität Kiel und dem Literaturhaus Schleswig-Holstein ausgerichtet und besteht aus einer Vorlesung, einem begleitenden Kolloqium und einer Lesung aus eigenen Werken. Träger der Dozentur waren unter anderem schon Raoul Schrott und Michael Lentz.