Es ist Freitagmorgen, Wolken ziehen auf über Itzum, erleichtert schaut man aus dem beinah leeren Bus gen Himmel, den Interviewern fällt ein Stein vom Herzen, denn die Wettergöttin war launisch die letzten Tage. Ein angenehmes Gespräch sollte es doch werden und nicht zu einer Wasserschlacht ausarten wie neulich beim Spiel Ukraine gegen Frankreich. Über den Dorfkick wollen wir, Sarah Wiechers, Judith Westphal, Sebastian Droschinski und Philipp Winkler, in die weite Welt. Unser Interviewpartner erscheint ein wenig zu spät und adrett wie immer auf dem Spielfeld des SC Itzum. Er hat beste Laune und passendes Schuhwerk, da kann man auch im Sportsakko bolzen.
Professor Doktor Stefan Krankenhagens Interessengebiete sind breit gefächert. Von Darstellungsformen des Holocaust bis Erzähltheater. Zwischen Roy Black und 1860 München. Als Professor der Populären Kultur sollte man vielfältige Entdeckungslust doch erwarten, könnte man meinen und diese Einstellung zur Popkultur wird vom „Sucher der Schnittstellen“ auch anfangs bestätigt, wenn man seinen Erläuterungen zu Batmanmusicals oder Pophandschuhen lauscht.
Interessanterweise ist Prof. Dr. Krankenhagen aber nicht daran interessiert, jedem Phänomen hinterherzulaufen. Der „Swag“ interessiert ihn nicht und die „Fonzy“ Jacke, also Nerdkulturdestillat konnte er nicht im Zusammenhang mit einem Bilderspiel erkennen, welches wir gegen Ende des Interviews mit ihm spielen durften. Wie viel Arbeit steckt denn nun im Pop, Prof?
Wir sind hier nicht in Trondheim, Stefan – Frei nach Tocotronic: Warum Göttingen nicht Trondheim ist, Bladerunner weder Koons noch ikonisch, Sojamilch keine echte Alternative, der HSV sowieso nicht und was Prof. Dr. Krankenhagen noch so im Köcher hat, findet man durch drei einfache Klicks heraus.