Das “Fräuleinwunder” der späten Neunziger war doch eine Altherrenveranstaltung, eine kollektive Verwirrung auf Kosten ein paar guter Autorinnen und etlich bereits vergessener. Doch der Begriff grassierte. Das Feuilleton fühlte sich auch so wohl im eigenen Geraune. Und in die Germanistik zog ein Minzehauch Zeitgenossenschaft. Denn Wirklichkeitsgehalt, das ließe sich ja prüfen. Aber die eigentlichen Sachen passierten auch damals schon in der Gegewartslyrik. Sie ist das Labor unserer Sprache. Und gerade jetzt, hier und jetzt, gibt es eine Vielzahl junger Autorinnen, die ganz famos schreiben und auftreten. Die interessantesten sieben, alle vollkommen verschieden, hat das Zentrum eingeladen: Ann Cotten, Daniela Danz, Juliane Liebert, Kerstin Preiwuß, Ulrike Sandig, Daniela Seel, Judith Zander.
Und klar, dass Sie so eine Ladung Zunder kaum fassen können. Ist aber so. Hammerpallette.