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Begriffsstudio

Monika Rinck, © Ute Rinck
© Ute Rinck

Ein Gespräch mit Anke Hennig

Monika Rinck, *1969 in Zweibrücken, lebt in Berlin. 2001 erschien Begriffsstudio 1996 – 2001 in der edition sutstein, der Essay Ah, das Love-Ding! und die Gedichtbände zum fernbleiben der umarmung (2005), HELLE VERWIRRUNG / Rincks Ding- und Tierleben (2009) und HONIGPROTOKOLLE (2012) sind bei Kookbooks erschienen. Mitherausgeberin von PARA-Riding (roughbooks 2011) und Helm aus Phlox (Merve 2011). Monika Rinck kooperiert mit Musikern und Komponisten und lehrt von Zeit zu Zeit.

Zahlreiche poetische Werke der letzten Jahre, die etwa Begriffstudio, Sachverstand oder Fachsprachen heißen, bezeugen eine starke Affinität von poetischem und theoretischem Begriff. Wie beziehen sich zeitgenössische Lyriker auf die Begriffsarbeit der Philosophen? Und was können umgekehrt akademische Versuche der Begriffsbildung von den Abstraktionsleistungen poetischer Sprache lernen? Jede Begriffsbildung vollzieht sich als ein poietischer Zirkel, wie er für die Philosophie beschrieben wurde: wir erkennen nichts durch Begriffe, wenn wir sie nicht zunächst erschaffen oder konstruieren, um eine neue Anschauung oder eine neue Ebene des Erkennens zu erschließen. Damit ist ein Aspekt von Poetik angesprochen, der über die Frage nach dem Machen eines Textes hinausgeht und poiesis emphatisch als Produktion von Wissen denkt. Wie der philosophische zeichnet sich auch der poetische Begriff dadurch aus, dass er neue Variationen und unbekannte Resonanzen spürbar macht, ungewöhnliche Schnitte vollzieht, ein Ereignis herbeiführt, das uns überfliegt (Deleuze/Guattari). Und wie verhält sich ein solches poetisches Moment des Denkens in Dichtung und Philosophie zu der gemeinhin nur den Wissenschaften zugesprochenen Erforschung der Wirklichkeit? Die Abstraktionen, die poetisches Denken ermöglicht, und die experimentellen Strategien, denen Autoren folgen, ähneln in vieler Hinsicht wissenschaftlichen Versuchsanordnungen: sie sind prekäre Strategien der Wissensgewinnung ganz in dem Sinne, wie Hans-Jörg Rheinberger sie dem naturwissenschaftlichen Experiment attestiert. In Gesprächen mit ausgewählten Autoren soll es über literaturwissenschaftliche Poetologie und Autorenpoetik hinaus darum gehen, Korrespondenzen der verschiedenen Zugänge zu sondieren und für einander produktiv zu machen.

 

begriffsstudio

Gesprächsreihe ‚Poesie und Begriff‘ (Organisation: Armen Avanessian, Anke Hennig und Steffen Popp):

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Kultur, Medien und Gesellschaft

Der Literarische Salon ist ein Forum für Kultur Medien und Gesellschaft an der Leibniz Universität Hannover und verbindet Kultur, Wissenschaft und Technik.
Der Literarische Salon bietet als Schnittstelle zwischen Universität und Außenwelt allen Interessierten die Gelegenheit, das Kulturgeschehen als einfallsreiche und lebendige Gesprächskultur wahrzunehmen. Im 14. OG des ehemaligen Conti-Gebäudes werden Personen und Themen aus den Bereichen Literatur, Wissenschaft, Medien, Theater, Film und Kunst vorgestellt – in ungezwungener Atmosphäre, durch Lesungen, Vorträge, moderierte Gespräche und nicht zuletzt durch den Austausch zwischen Gästen und Publikum.

Der Salon wird seit April 1999 von verschiedenen öffentlichen Institutionen und Stiftungen sowie privaten Förderern unterstützt. Seitdem finden die Veranstaltungen des Salons unabhängig von den Semesterzeiten statt.

www.literarischer-salon.uni-hannover.de

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