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im kinde schwirren die ahnen

Urs Allemann
© Ute Schendel

„Wie kann“, fragt Urs Allemann, „unter Bedingungen irreversiblen Leierverlusts vielleicht trotzdem so etwas wie Lyrik gemacht werden?“

2 x 26 Versuche einer Antwort auf diese Frage enthält Urs Allemanns dritter Gedichtband – Gedichte, die ihren Anfangsbuchstaben nach streng von A bis Z geordnet sind. Ihren Titel im kinde schwirren die ahnen entwenden sie einem Gedicht Hölderlins, „Hälfte des Lebens“, das sie als „selftee nes bebens“ überschreiben.

„Die Überschreibung“, sagt Urs Allemann, „ist ein extremes Verfahren der Auseinandersetzung mit Ahnen-Texten: Es ermöglicht, gleichzeitig äußerste Nähe und äußerste Distanz zur Vorlage herzustellen. Silbe für Silbe überschreibt die Überschreibung das Überschriebene mit einem Reim und stellt so ein Neues, Ungereimtes her.“

Auseinandersetzung mit den „Ahnen“ heißt auch Auseinandersetzung mit den von ihnen entwickelten poetischen Gattungen. Insofern setzen diese neuen Gedichte die Bände Holder die Polder und ?schœn! schœn! fort. Stärker aber noch als in seinen früheren Gedichten zerliest Urs Allemann den Sprachkörper in seine lautlichen und semantischen Organe.

Urs Allemann, geboren 1948 in Schlieren bei Zürich. Aufgewachsen in Bonn und Berlin. Studium der Germanistik und Anglistik in Marburg, der Soziologie und Sozialpsychologie in Hannover. Leitete von 1986 bis 2004 das literarische Feuilleton der Basler Zeitung. Lebt heute als Autor und Poesie-Performer in Bettingen bei Basel.
Prosaveröffentlichungen: Öz & Kco. Sieben fernmündliche Delirien (Ammann Verlag 1990), Babyficker Erzählung (Deuticke 1992), Der alte Mann und die Bank. Ein Fünfmonatsgequassel (Deuticke 1993)
Gedichtbände: Fuzzhase (Ammann Verlag 1988), Holder die Polder (Urs Engeler Editor 2001), schœn! schœn! (Urs Engeler Editor 2003), im kinde schwirren die ahnen (Urs Engeler Editor 2008)

Einführung: Michael Braun

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präsentiert von
Guido Graf
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Kultur, Medien und Gesellschaft

Der Literarische Salon ist ein Forum für Kultur Medien und Gesellschaft an der Leibniz Universität Hannover und verbindet Kultur, Wissenschaft und Technik.
Der Literarische Salon bietet als Schnittstelle zwischen Universität und Außenwelt allen Interessierten die Gelegenheit, das Kulturgeschehen als einfallsreiche und lebendige Gesprächskultur wahrzunehmen. Im 14. OG des ehemaligen Conti-Gebäudes werden Personen und Themen aus den Bereichen Literatur, Wissenschaft, Medien, Theater, Film und Kunst vorgestellt – in ungezwungener Atmosphäre, durch Lesungen, Vorträge, moderierte Gespräche und nicht zuletzt durch den Austausch zwischen Gästen und Publikum.

Der Salon wird seit April 1999 von verschiedenen öffentlichen Institutionen und Stiftungen sowie privaten Förderern unterstützt. Seitdem finden die Veranstaltungen des Salons unabhängig von den Semesterzeiten statt.

www.literarischer-salon.uni-hannover.de

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