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Radio Zukunft 1 – My Vision of Radio

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radiozukunft Radio Zukunft 1 - My Vision of Radio

90 Jahre Rundfunk. Welche Gestalt wird das Radio der Zukunft haben? Und welchen Platz wird die Kunst darin einnehmen? »Was wollen wir überhaupt senden«, fragt Schorsch Kamerun – frei nach Heißenbüttel – in seiner Performance Kann mir nicht vorstellen, dass es weitergeht. Der Rundfunk in seiner demo- kratischen Funktion findet sich wieder in einer Postdemokratie. Das Kulturradio seinerseits als ein von Machern und Entscheidungsträgern gesteuertes Medium sieht sich inmitten einer ungesteuerten Welt des Internets, deren Wesen es ist, sich amorph auszubreiten und interaktiv zu entwickeln. Die Zeitun- gen verlieren ihre Print-Ausgaben, bieten dafür Audio-Apps an, das Fernsehen wandert auf den Tablet-PC, das Web-Radio lädt sich mit visuellen Inhalten auf: die Grenzen verschwimmen.

Wie ist das zusammenzubringen, der Schutz und lebendige Fortbestand einer gewachsenen (Minderheiten-)Kultur und die Notwendigkeit einer zeitgemäßen Evolution des Rundfunks? Am Ende dieser Entwicklung werden wir unsere alten Medien wohl nicht mehr wiedererkennen und müssen deshalb jetzt dafür sorgen, dass wir uns selbst im Neuen wiedererken- nen und als Subjekte eines neuen kulturellen Gewebes unsere Stimme behalten.

Hörkunst im Rundfunk ist die Möglichkeit, an der Radio- Utopie mitzuarbeiten, ist die Möglichkeit, die Dinge anders zu sagen – und folglich ein Politikum. Wie steht es um die Existenzgrundlagen und die Zukunft des Genres im gegenwärti- gen Umbau dessen, was wir früher einmal ›Radio‹ nannten?

[tabs style=”vertical” title=””] [tab title=”Sighard Neckel”]

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk, nach dem Krieg als zentrales Medium unserer Demokratie neu begründet, operiert heute vor dem Hintergrund einer postdemokratischen Gesellschaft, in der politische Entscheidungsprozesse wesentlich durch Strategien der medialen Aufmerksamkeit und wirtschaftliche Interessen gesteuert werden.

Sighard Neckel ist Professor für Soziologie und Dekan des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Zugleich ist er Mitglied des Kollegiums des Frankfurter Instituts für Sozialforschung und gehört dem Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) an.

[/tab][tab title=”Wolfgang Hagen”]

Es scheint, als ob das Radio im vernetzten Relaunch aller Oberflächen und Interfaces der Medien keine Rolle mehr zu spielen scheint. Für eine Marginalisierung des Hörfunks indes gibt es keinen Grund. Vielmehr müssen die alten Stärken herausgestellt und neue Programm-Modelle und Formate erprobt werden.

Wolfgang Hagen, Medienwissenschaftler und Professor für Rhetorik an der Leuphana Universität Lüneburg. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Geschichte und Theorie des Computers, des Radios, der digitalen Bildlichkeit und der Medien. Seit 1978 Redakteur für verschiedene Sender, zuletzt bis 2012 Leiter der Kultur- und Musikabteilungen bei dradio.

[/tab][tab title=”Marie Wennersten”]

From Ireland to Croatia, from France to Russia, how are archives and cultural heritage treated, when moving in, if at all, to the new digital platforms? Marie Wennersten, Swedish radio drama director and Chairman of the Radio Drama group of the European Broadcasting Union, looks at current works and trends in terms of prioritized versus homeless productions.

Marie Wennersten, educated in Film at Stockholm University, Radio at The Dramatic Institute and Art and Digital Media at Royal College of Art, currently working as director and producer at the Radio Drama Dept. at Swedish Radio. In 2001, she started the web based project SRC, radio for art and ideas.

[/tab][tab title=”Adrian Gaertner”]

Wie ist der im Rundfunkstaatsvertrag genannte “Versorgungsauftrag” in Hinsicht auf die Kulturprogramme auszulegen? Was schreibt die neue Gebührenordnung den Sendern ins Stammbuch? Der Medien-Jurist Professor Dieter Dörr erläutert die objektiven juristischen Auflagen, Möglichkeiten und Grenzen eines Kulturradios in Deutschland.

Dieter Dörr, Jurist, ist seit Ende 1995 Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Völker- und Europarecht, Medienrecht der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und seit 2000 Direktor des Mainzer Medieninstituts.

[/tab][tab title=”Uwe Kamman”]

Ist das Schrumpfen der Sendeplätze und Bud- gets nur ein Gerücht? Was sagen die Zahlen: eine auswertende Analyse der Entwicklung von Hörkunstproduktionen in Deutschland.

Uwe Kammann ist seit 2005 Geschäftsführer des Grimme- Instituts. Autor, Kommentator und Diskutant im Radio und im TV. Kammann war u.a. Jurymitglied beim Deutschen Fernsehpreis, dem Fernsehfilmpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste, sowie beim Hörspielpreis der Kriegsblinden, dessen Vorsitzender er von 1996 bis 2001 war.

[/tab][tab title=”Robert Wilson”]

Robert Wilson, Theaterkünstler, seit den 60er Jahren Aufsehen erregende Aufführungen, die alle Grenzen der Künste zu sprengen scheinen. Zusammenarbeit mit Phil Glass, Heiner Müller, Herbert Grönemeyer und anderen. Weltweit Inszenierungen und Installationen für die Oper, Theater und Museen. In diesem Jahr plant er seine erste Hörkunstarbeit mit dem SWR.

[/tab][tab title=”Die Zukunft der Kunst in der Anstalt”]

Mit Wolfgang Hagen, Schorsch Kamerun, Dietrich Leder, Isabel Platthaus, Ruben Jonas Schnell

Wolfgang Hagen, Medienwissenschaftler und Professor für Rhetorik an der Leuphana Universität Lüneburg. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Geschichte und Theorie des Computers, des Radios, der digitalen Bildlichkeit und der Medien. Seit 1978 Redakteur für verschiedene Sender, zuletzt bis 2012 Leiter der Kultur- und Musikabteilungen bei dradio.

Schorsch Kamerun lebt in Hamburg und wurde berühmt als Sänger der Goldenen Zitronen. Längst auch in der Theaterszene erfolgreich, inszeniert er eigene Stücke an zahlreichen deutschsprachigen Häusern. Für sein WDR-Hörspiel Ein Menschenbild, das in seiner Summe null ergibt nahm er 2007 den Hörspielpreis der Kriegsblinden entgegen.

Dietrich Leder, Publizist für Tages- und Wochenzeitungen, Fachzeitschriften, Hörfunk und Fernsehen sowie als Dokumentarfilmer. Seit 1994 Professor für Fernsehkultur an der Kunsthochschule für Medien Köln.

Isabel Platthaus studierte Literaturwissenschaften und Philosophie in Berlin, Rom und New York. Über die Uni zum Radio, über zig Umwege nach Köln, übers Feature zum Hörspiel, über 1LIVE zu WDR 3. Hier Dramaturgin für Hörspiele auf WDR 3, WDR 5 und 1LIVE.

Ruben Jonas Schnell, Musikjournalist, Radiomoderator, Initiator, Geschäftsführer und redaktioneller Leiter des Webradios ByteFM – ein redaktionelles Musikradio, das für Konzept und Redaktion u.a. mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet wurde.

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