Sterben die Literaturverlage einen analogen Tod in unserer digitalen Welt? Die Angst ist real. Die Verlage tun sich oft schwer, Fuß in der Welt der Ebooks zu fassen. Gleichzeitig nutzen mehr und mehr Autor:innen Self-Publishing-Tools – zum Beispiel von Amazon –, um Verlage aus dem Publikationsprozess auszuklammern. Sollten Literaturverlage die Segel streichen und sich einfach damit abfinden, dass der traditionelle Buchmarkt immer weiter schrumpft?
Auf gar keinen Fall! Auch wenn viele Verlage die Digitalisierung des Buches verschlafen haben oder mit ihren digitalen Initiativen gescheitert sind, ist die Zukunft des Buchmarktes noch offen.
Mit Sicherheit können Verlage auch in Zeiten des Ebooks erfolgreich sein. Die große Frage ist allerdings, wie ein Literaturverlag seinen ästhetischen Anspruch in die stark kund:innenorientierte Denkweise des digitalen Kapitalismus übersetzen kann.
Im Gespräch mit Okke Schlüter und Max Schuster diskutiere ich strategische Optionen für Verlage in der Welt des digitalen Buches.
Okke Schlüter ist Professor für Medienkonvergenz im Studiengang Mediapublishing an der Hochschule der Medien, Stuttgart. In seiner Forschung bringt er Methoden wie Design Thinking mit den neuen und traditionellen Akteuren der Verlagsbranche zusammen.
Max Schuster ist Informatiker und Programmierer bei einem Mobility Start-Up. Er arbeitet an der technischen Umsetzung von kundenorientierten Mobilitätskonzepten. Allen, die sich für das richtige Mindset eines Start-Ups interessieren, empfiehlt er Eric Ries’ Bestseller “The Lean Startup”. Aus Gründen der Privatsphäre tritt Schuster in diesem Beitrag unter einem Pseudonym auf.