Im Gespräch mit Volker Wortmann
„Künstlerische Praxis ist eine Form des Denkens. Wer sich ihr aussetzt, kommt zu ganz anderen Fragestellungen als der bloße Theoretiker. Wissenschaft aber auch als künstlerische Form zu begreifen, der Gedanke ist leider noch nicht so verbreitet.“
Volker Wortmann ist Senior Lecturer in der Abteilung Medien des Instituts für Medien, Theater und Populäre Kultur der Universität Hildesheim.
Forschend beschäftigt er sich mit Dokumentarfilmästhetik, poetischen Szenarien im Film und medialen Domestizierungsprozessen
Serielle Wiedergänger sind ein weiteres Feld, in dem sich Volker Wortmann tummelt und sich mit der Figur des Zombies beschäftigt als dem gesellschaftlichen Subjekt, seiner Infragestellung durch soziale Apathie und Ent-Individualisierung. Die Zombie-Figur wird im Hinblick auf Szenarien des Übergangs und die Formierungen der Figur als Einzelne und Viele untersucht.
Ein weitere Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Filmbildung. Was Film ist, lässt sich heute nur noch historisch bestimmen. Die digitale Distribution, die zunehmend flexibler ausgestalteten Rezeptionsformen und nicht zuletzt diverse Aneignungspraktiken der Digitalkultur wirken auf den Gegenstand zurück. Ein Filmbildungskonzept, das diese Entwicklungen außer Acht lässt, musealisiert seinen Gegenstand.
Zuletzt erschien 2020 – zusammen mit Stefanie Diekmann – der Band Die Attraktion des Apparativen.
In diesem Wintersemester 2022/2023 startet der neue Studiengang Kulturwissenschaften und künstlerische Praxis an der Universität Hildesheim. In dieser Vorlesung geht es um die Handlungsformen künstlerischer Praxis, wie sie sich bei uns im Fachbereich, in unserer immer wieder auch gemeinsamen Praxis realisieren.
Dazu gibt es Gespräche mit Lehrenden des Fachbereichs, die sich aus obiger Liste für ein ABC künstlerischer Praxis Begriffe aussuchen (oder neue hinzufügen), über Fragen wie: Inwiefern steckt in diesem Wort eine künstlerische Praxis? Wie sieht Deine künstlerische, Deine theoretische Praxis aus und was verbindet sie mit diesem Begriff? Was für Beispiele gibt es sonst, die dazu passen?
Außerdem bringt jede:r Gesprächspartner:in etwas mit: Ein Beispiel aus der eigenen Praxis, ein Ding, ein Text, ein Bild, ein Video, Musik – was immer passend erscheint.
Wir führen Gespräche, in denen wir frei assoziieren, analysieren, nachdenken, erklären oder Pläne schmieden.
Episode 5
Aufnahme, Schnitt: Thore Fahrenbach
Mix & Musik: Guido Graf