Leipziger Buchmesse: Theresa Pleitner im Gespräch
Im Rahmen der Leipziger Buchmesse 2023 durften wir mit Theresa Pleitner über ihren Debütroman Über den Fluss sprechen, der Anfang des Jahres im S. Fischer Verlag erschienen ist.
Theresa Pleitner ist 1991 geboren und studierte literarisches Schreiben und Psychologie in Heidelberg, Leipzig und Berlin. Sie arbeitete als Psychologin in einer Unterkunft für Geflüchtete sowie in einer psychosomatischen Klinik. Ihr Debütroman »Über den Fluss« wurde schon vor der Veröffentlichung mit dem Retzhof-Preis für junge Literatur ausgezeichnet.
„Die größeren Zusammenhänge, in die ich verstrickt bin, hat mir diese Arbeit vielleicht aufgezeigt, aber sie hat mir nicht geholfen, mich aus ihnen zu lösen, ich verstrickte mich nur tiefer in sie, geriet an sämtliche Grenzen, die ich kenne(…)” – Theresa Pleitner, Über den Fluss (2023)
Die Protagonistin ihrer Geschichte ist wie Pleitner Psychologin, die kurz nach ihrem Studium eine Stelle in einem provisorischen Aufnahmelager für Geflüchtete antritt. Schnell wird ihr klar, wie begrenzt ihre Möglichkeiten sind, den Traumatisierten in der hoch gesicherten Einrichtung zu helfen. Die Geschichten der Menschen und die Widersprüchlichkeit ihres Auftrags bringen sie um den Schlaf und ihr idealistischer Eifer in ein moralisches Dilemma. Eine heftige und doch zarte Erzählung über die moralische Ambivalenz des Helfens, die Fragen aufwirft, die man sich – gerade wenn man glaubt, es gut zu meinen – stellen sollte. Über einige dieser Fragen haben wir miteinander gesprochen. Außerdem hört ihr gleich zu Beginn noch eine 4 minütigen Leseprobe. Viel Spaß beim Zuhören!