Anlässlich des Literaturfests Niedersachsen 2013 haben sich zwölf junge Autorinnen und Autoren mit dem Thema „Freundschaft“ auseinandergesetzt. Besonderer Fokus lag dabei auf dem Aspekt der „Freundschaftspflege“, d. h. den Fragen, wie heutzutage Freundschaften gepflegt werden (sei es über E-Mail, Facebook, Skype etc.) und welcher Anstrengungen es bedarf, um Freundschaften ein Leben lang aktiv zu halten. Herausgekommen sind dabei sehr unterschiedliche Gedichte und Erzählungen, Hörerlebnisse sowie vielfältige literarische Perspektiven und Stimmen, die in der Publikation „Ob Wachtel oder Hahn – jeder braucht immer irgendwas“ (Edition Pæchterhaus, Hildesheim 2013) erschienen sind.
„Freundschaft“ wird in den darin versammelten Texten insbesondere vor dem Hintergrund der Erfahrungswelten einer jungen Generation beschrieben, was die literarischen Ansätze ungleich authentischer wirken lässt. Den Autorinnen und Autoren gelingt es, die Thematik vielfältig, aber dennoch genau und individuell aufzugreifen und zu bearbeiten. Die Verschiedenartigkeit ihrer Herangehensweisen mag keine festlegenden Aussagen zulassen, doch genau diese Uneindeutigkeit ist wahrlich trefflich und nichts Geringeres als ein Glücksfall für das, was man Literatur nennt.
Astrid Ebner, Lydia Mittermayr und Kolja Unger denken in ihrem Hörspiel „4ever2gether“, das der Publikation beiliegt, dabei insbesondere die sozialen Medien und deren Einfluss auf soziale Gefüge mit. Fragen, die durch die sozialen Medien aufgeworfen werden, liefern die Grundlage für das Hörspiel: Was macht man, wenn man zwar virtuelle „Freunde“ hat, aber dennoch unzufrieden ist? Was bedeutet „Freundschaft“ in diesem Fall überhaupt noch? Wie lässt sich „Freundschaft“ überprüfen? Was sind „echte Freunde“?
„4ever2gether“ entwirft mit der in ihm beschriebenen Agentur eine ungewöhnliche und vielleicht absurde Möglichkeit, diese Fragen zu beantworten.
Litradio präsentiert Auszüge aus zwei Szenen des Hörspiels.
Astrid Ebner, geboren 1987 in Graz. Studiert seit 2012 in Hildesheim. Verwirklichte einige Projekte in den Bereichen Theater, Performance, Kunst und Film, u. a. Text und Regie bei Neonwelten (Leibnitz 2005), Fesseln (Graz 2007), Glas (Graz 2008), Darwinfinke (Graz 2009) und Kopfsteine (Graz 2009).
Lydia Mittermayr, geboren 1980 in Oberösterreich. Studiert seit 2012 in Hildesheim. Nahm 2011 am Lehrgang der Leondinger Akademie für Literatur teil. Erhielt das Förderstipendium des Landeskulturreferats Oberösterreich. Veröffentlichte Kurzprosa und kulturjournalistische Texte in Anthologien und Zeitschriften.
Kolja Unger, geboren 1989 in Hamburg. Studiert seit 2009 in Hildesheim. Stipendiat des 17. Klagenfurter Literaturkurses und Co-Autor des dokumentarischen Theaterstücks Die Asyl-Monologe. Arbeitete an mehreren (Live-)Hörspielen, u. a. Scholle (Hildesheim 2011) und Spaetwink (Hildesheim 2012). Veröffentlichte in Anthologien, zuletzt in Landpartie 13 (Hildesheim 2013). Schreibt seinen ersten Roman und den dazugehörigen Soundtrack sowie eine satirische Online-Fernsehserie.
Weitere Informationen zur Publikation findet man auf einem Blog zum Buch, bei Facebook und der Edition Paechterhaus.
Gefördert wurde „Ob Wachtel oder Hahn – jeder braucht immer irgendwas“ von der Friedrich-Weinhagen-Stiftung, dem Institut für Literarisches Schreiben und Literaturwissenschaft der Universität Hildesheim, dem Landschaftsverband Hildesheim e. V., dem Studentenwerk OstNiedersachsen und der VGH-Stiftung, denen der Dank des Herausgebers gilt.