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Die Teufelswerkstatt

By Ben Skála, Benfoto (Own work) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons
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Jáchym Topol, 1962 in Prag als Sohn des Dramatikers Josef Topol geboren, unterzeichnete als Jugendlicher die Charta 77, weshalb er nicht studieren durfte, verweigerte den Militärdienst, wofür das kommunistische Regime ihn in die Psychiatrie steckte, er arbeitete als Heizer, Lagerarbeiter, Kohlenträger, schrieb Gedichte, außerdem Songtexte für Psí vojáci (Hundesoldaten), die inzwischen legendäre Rockband seines jüngeren Bruders Filip – und war ein Star des literarischen wie musikalischen Undergrounds vor 1989. Mit seinem 1994verfassten ersten Roman Die Schwester (dt. 1998) wurde Jáchym Topol zum international anerkannten Autor. In den neunziger Jahren beschrieber in Engel EXIT (1995) die Nachwendezeit als ein groteskes babylonisches Durcheinander. Mit dem Roman Nachtarbeit (2001, dt. 2003) wendete sich Jáchym Topol der tschechischen Nachkriegsgeschichte zu und erzählte von den Erlebnissen zweier Kinder eines Dissidenten, die nach dem Einmarsch der sowjetischen Truppen in die Tschechoslowakei im Jahr 1968 von ihrem Vater aufs Land geschickt werden. Dasselbe Thema findet sich auch in seinem jüngsten Roman Zirkuszone (2005, dt. 2007): Hier schildert Jáchym Topol mit der für ihn typischen Mischung aus Realismus und Phantasmagorie die Geschichte des zwölfjährigen WaisenIlja, der die tschechische Nachkriegsepoche von den Vertreibungen des Jahres 1945 bis zum Prager Frühling 1968 im Zeitraffer erlebt – und erweist sich einmal mehr als ein großer Sprachkünstler und Meister im Vermischen der Zeiten, Systeme und Geschichten.

Moderation: Christoph Bartmann

Jáchym Topol liest aus Zirkuszone sowie aus seinem jüngsten Roman Die Teufelswerkstatt (Ďáblova dílna), den er soeben in Berlin fertiggestellt hat.

Übersetzung: Christina Frankenberg
Lesung der deutschen Übersetzung: Katharina Narbutovic

Mit freundlicher Genehmigung von Jáchym Topol, des Berliner Künstlerprogramms des DAAD und des Suhrkamp Verlags.

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präsentiert von
Guido Graf
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Kultur, Medien und Gesellschaft

Der Literarische Salon ist ein Forum für Kultur Medien und Gesellschaft an der Leibniz Universität Hannover und verbindet Kultur, Wissenschaft und Technik.
Der Literarische Salon bietet als Schnittstelle zwischen Universität und Außenwelt allen Interessierten die Gelegenheit, das Kulturgeschehen als einfallsreiche und lebendige Gesprächskultur wahrzunehmen. Im 14. OG des ehemaligen Conti-Gebäudes werden Personen und Themen aus den Bereichen Literatur, Wissenschaft, Medien, Theater, Film und Kunst vorgestellt – in ungezwungener Atmosphäre, durch Lesungen, Vorträge, moderierte Gespräche und nicht zuletzt durch den Austausch zwischen Gästen und Publikum.

Der Salon wird seit April 1999 von verschiedenen öffentlichen Institutionen und Stiftungen sowie privaten Förderern unterstützt. Seitdem finden die Veranstaltungen des Salons unabhängig von den Semesterzeiten statt.

www.literarischer-salon.uni-hannover.de

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