Bei “duwirich schreibt” interviewt Annegret Feistl den Schriftsteller Sascha Macht am ersten Tag des Prosanova Festivals 2017. Das Prosanova existiert seit 2005 und ist ein studentisch organisiertes Festival, das junger Literatur eine Plattform bietet.
Dann fasste es sich ein Herz (ein Herz?
Mit dem Blick auf das diesjährigen Motto “Material, Prozess und Protokolle” unterhalten sich Sascha Macht und Annegret Feistl über Zusammenarbeit und Kollektivität in der Schreib- und Arbeitswelt. Wann ist kollektives Arbeiten angenehm, wann nicht? Was sind Probleme, die während des Arbeitsprozesses auftreten? Was macht Kollektivität mit Autor*innenschaft? Neben wiederkehrenden technischen Problemchen, erfahren wir außerdem, ob der Lone Wolf Sascha Macht wirklich aus einem Stuhl Feuer machen kann, und ob in ihm das Potential steckt, Emojis als neuen Trend in die Literaturwelt zu bringen. Am Ende schreiben die beiden gemeinsam eine kleine Geschichte, die hier nachzulesen ist:
Es war noch nicht lange hell, als das Gespenst endlich damit aufhörte, Playstation zu spielen. Es schaltete den Fernseher aus, sah aus dem Fenster und sagte: „Huiuiui, heute ist schon Sonntag.“ Es stürzte zum Telefon und rief seine Oma an. „Oma, Oma, Oma“, sagte es. „Ja?“ sagte die Oma. „Oma, weißt du was? Ich habe ganz vergessen, dass ich heute Geburtstag habe. Kannst du eine Party für mich machen?“ Die Oma antwortete schnell: „Ach, ja, sicher, gerne, aber weißt du denn nicht, dass du schon lange tot bist?“ Das Gespenst starrte eine Weile vor sich hin und atmete traurig in den Hörer. Dann fasste es sich ein Herz (ein Herz? bei einem Gespenst?) und rief lachend: „YOLO!“
[toggler title=”Sascha Macht”]Sascha Macht, 1986 in Frankfurt (Oder) geboren. Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Im Frühjahr 2016 erschien sein erster Roman Der Krieg im Garten des Königs der Toten im DuMont Buchverlag. Er lebt in Leipzig.
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