Die Lektorenkonferenz ist eine Versammlung von Lektorinnen und Lektoren belletristischer Verlage aus dem deutschsprachigen Raum, die sich aufgrund einer Projekt-Idee von Prof. Dr. Klaus Siblewski (Luchterhand-Literaturverlag/Universität Hildesheim) und Prof. Dr. Hanns-Josef Ortheil (Universität Hildesheim) über die neusten Tendenzen des Verlagswesens austauschen.
Die nicht öffentliche Konferenz findet seit 2006 dreitägig einmal im Jahr (Ende Januar) meist an der Stiftungsuniversität Hildesheim statt und wird von Studierenden des Studiengangs Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus organisiert.
Wegen ihres zehnjährigen Jubiläums wird die Konferenz diesmal von einem öffentlichen Symposion zum Thema Die Arbeit der Lektoren begleitet, das ganz unterschiedliche Formen von Lektorentätigkeiten in beispielhafter Form porträtiert. Alle, die sich für diese Themen interessieren, sind hiermit herzlich zur Teilnahme an diesem Symposion eingeladen.
“Ménage à trois. Eine Übersetzung lektorieren”
Katharina Raabe, geboren in Hamburg, studierte Musik, Philosophie und Musikwissenschaft. Seit 1984 arbeitete sie als Redakteurin für verschiedene Verlage. Von 1993 bis 2000 war sie literarische Lektorin im Verlag Rowohlt Berlin, der die Wende mit aktuellen Sachbüchern und einer Auswahlbibliothek Osteuropa von Beginn an begleitete. Hier erschienen u.a. die Werke von Imre Kertész, Péter Nádas und Stefan Chwin.
Seit 2000 ist sie von Berlin aus für den Suhrkamp Verlag tätig. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt in der Entdeckung und Durchsetzung osteuropäischer Autoren und Themen im deutschsprachigen Raum. Sie betreut u.a. Juri Andruchowytsch, Joanna Bator, László Darvasi, Andrzej Stasiuk, Jáchym Topol, Serhij Zhadan und Katja Petrowskaja.
“Fiction or Non-fiction. That is the question!”
Der Vortrag von Franziska Günther konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht stattfinden.
Franziska Günther, geboren 1971, Studium der Kulturgeschichte und Literaturwissenschaft (Russistik) in Berlin und Sankt. Petersburg. Seit 1998 beim Aufbau Verlag Berlin, seit 2008 Leitende Lektorin Sachbuch. Schwerpunkte: Biographien, Memoir, Filmgeschichte, deutsch-jüdische und DDR-Geschichte.
“Mokka und Eiernockerl. Zur Funktion des Rituals im Lektorat”
Doris Plöschberger, geboren in Judenburg / Österreich, Studium der Germanistik und Philosophie in Graz, Promotion über Arno Schmidt, seit 2007 Lektorin für deutschsprachige Literatur im Suhrkamp Verlag.
“Gratwanderung. Freies Lektorat zwischen Absturzgefahr und Gipfelblick.”
Angelika Klammer, Studium der Germanistik, Philosophie und Hispanistik in Wien, bis 2010 verantwortliche Lektorin des Jung und Jung Verlags, seit 2011 freie Lektorin. Daneben: Jurytätigkeit, Mentoring, Lehraufträge an verschiedenen Universitäten. Zuletzt erschienen: „Mein Vaterland war ein Apfelkern. Ein Gespräch mit Herta Müller“, 2014
“Schreibe immer so, als wolltest du deine Finger retten. Arbeit am Roman”
Petra Gropp, 1974 in Mainz geboren, studierte, promoviert und lehrte an den Universitäten Mainz und Dijon, ist heute im S. Fischer Verlag als Lektorin für deutschsprachige Literatur tätig und als Dozentin und Lehrbeauftragte an verschiedenen Universitäten.
“Schnittmengen. Arbeit an eigenen Romanen und an den Romanen anderer”
Ann-Kathrin Heier, geboren 1979 in Werne, lebt in Berlin. Sie studierte der Kulturwissenschaften und Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim. Derzeit arbeitet sie als Lektorin im Ammann Verlag und Berlin Verlag.[/acc]
“Lektor mit Diplom? Wie eine universitäre Ausbildung von zukünftigen Lektoren aussehen könnte”
Klaus Siblewski, lange Jahre Lektor im Luchterhand Verlag, lehrt als Professor am Institut für Literarisches Schreiben und Literaturwissenschaft an der Universität Hildesheim. Letzte Veröffentlichung: Wie Dramen entstehen (2012 , zusammen mit John von Düffel).