“Ein Mann geht in den Wald hinein.” Damit ist der Plot auch schon beschrieben, aus dem Ulrich Schlotmann seinen über 1000seitigen Großgesang Die Freuden der Jagd geschaffen hat. Das klingt verdächtig harmlos: Tiefer und tiefer verstrickt sich der Mann in die Wucherungen abendländischer Kultur-, Medien- und Sprachgeschichte, in die Ausformungen alltagssprachlicher Klischees, in die Diktionen von Philosophie, Wissenschaft und Gemeinplätzen, in die Arsenale von Wald-, Jagd-, und Männerbildern. Schlotmann scheint alles gelesen, gesichtet, abgehört zu haben, was das Thema hergibt.
Freuen darf man sich auf die akustische Darbietung, denn Schlotmanns Sprachwald ist auch ein Klangwald. Bewiesen hat der „Audiopoet“ das bereits mit dem Hörstück Von Eriwan bis Samarkand, das er für die österreichische Reihe „Literatur als Radiokunst“ aus Texten der Freuden der Jagd produzierte.
Ulrich Schlotmann, geboren 1962 in Balve im Sauerland, lebt in Berlin und schreibt Prosa, Gedichte sowie Hörspiele. Schlotmann veröffentlichte mehrere CDs, zum Teil in Zusammenarbeit mit dem Komponisten zeitblom.
Lesung sowie Gespräch mit Ulrike Janssen
Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Köln, gefördert von der Stadtsparkasse KölnBonn