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Olga Grjasnowa. Ränder 9

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Ränder Nava Ebrahimi
© Guido Graf

Gespräch

„Vier Sprachen sind es wert, dass man sie auf der Welt gebraucht: Griechisch für den Gesang, Latein für den Krieg, Syrisch für die Klage und Hebräisch für die gewöhnliche Rede.“

Diesen Satz zitiert Olga Grjasnowa aus dem Talmud und wundert sich über die deutsche Vorstellung von der Einsprachigkeit als der einzig vorrstellbaren Lebensweise.

Die Macht der Mehrsprachigkeit. Über Herkunft und Vielfalt: so heißt der Essay, den Olga Grjasnowa 2021 veröffentlicht hat. 1984 wurde sie in Baku, Aserbeidschan geboren und hat bislang vier Romane veröffentlicht. Ihr Debüt 2012 war der Roman Der Russe ist einer, der Birken liebt und 2020 erschien der jüngste Roman Der verlorene Sohn.

Anknüpfend an ein Gespräch, das ich 2020 mit Senthuran Varatharajah geführt habe, in dem wir unter anderem auch über Jacques Derridas Text Die Einsprachigkeit des Anderen gesprochen haben, geht es nun um Realitäten der Mehrsprachigkeit und um die merkwürdige Vorstellung, eine Sprache zu beherrschen.

Wir sprechen darüber, wie wichtig es ist, dass wir in Bezug auf die Sprache weg von der Herkunftsperspektive kommen. Wie wichtig ein Fach Weltliteratur in der Schule wäre. Wie die Realität längst Selbstverständlichkeiten jenseits der Ideologien schafft. Wie das literarische Schreiben und Mehrsprachigkeit zusammenhängen und wie literarische Formen immer auch Übersetzungsleistungen sind.

Der Beitrag Olga Grjasnowa. Ränder 9 erschien zuerst auf theorien der literatur.

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