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Von Essiggurken aus Peru… oder der Schweiz? A STORY WE REMEMBER TO TELL

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Live-Lesung
© Martin Frank

Was erinnern wir von Texten, die wir gelesen haben? Welche Aspekte hält unser Gedächtnis fest, welche fallen durch? Wie unterscheidet sich unser Leseerlebnis von dem der Anderen? A STORY WE REMEMBER TO TELL geht der Rekapitulation und der Rezeption auf die Spur.

Vier Künstler°innen erzählen aus der Erinnerung einen Text in voller Länge nach. Sie konzentrieren sich auf Aspekte, die sie für wichtig und essentiell für das Gelesene halten. Zeug°innen geben das gehörte im nächsten Schritt wieder. Der Vorgang wiederholt sich, bis die Ausgangsgeschichte eine ganz andere ist. Bis die Akzente sich verschieben. Bis ein Text erzählt wird, den es so nie gegeben hat. Das Ganze findet in einem offenen Raum statt, in dem sich Teilnehmer°innen und Gäste frei bewegen. Jede 10 Minuten ertönt ein Signal, woraufhin die Zeug°innen übernehmen und die nächste Nacherzählung beginnt. Nach einer Idee von Silke Bake und Peter Stamer.

Stille Post im ALDI

Noch wenige Stunden zuvor war an dieser Stelle von Arletka, Grrrl de Sel und Lenki Balboa aufgelegt und zu lauter Musik getanzt worden. Mittlerweile sind die Boxen im verstummt. Nur die Stimmen dreier Künstler°innen sind zuhören, umrahmt vom Knirschen und Scharren dutzender Schuhsohlen und einem gelegentlichen Lachen des Publikums. Alle lauschen gebannt den Geschichten der Erzähler°innen, die sich unterschiedlich schnell durch den Raum bewegen. Jedes Mal wenn ein Gong ertönt, werden ganz in Stiller-Post-Mannier die Erzähler*innen durch Zeug*innen ausgetauscht, die das Gehörte erneut wiedergeben. Bei jeder neuen Runde werden andere Akzente gesetzt. Da wird aus einem gewöhnlichen Gurkenglas urplötzlich ein leuchtendes. Ein leeres Glas Wasser ist mit einem Mal gefüllt und die Fahrt mit dem Rad wird zum Spaziergang.

Michelle Steinbeck,
geboren 1990 in Lenzburg, aufgewachsen in Zürich, studierte Literarisches Schreiben in Biel und lebt in Basel. Sie ist Redaktorin der Fabrikzeitung, freie Veranstalterin und Autorin. Seit 2016 Kuratorin von Babelsprech, internationales Forum für junge Lyrik. Veröffentlichte Prosa, Gedichte und Szenen in Heften und Büchern, im Rundfunk und auf Theaterbühnen. Ihr Debütroman Mein Vater war ein Mann an Land und im Wasser ein Walfisch war für den Deutschen und für den Schweizer Buchpreis 2016 nominiert.

Chris Susann Möller,
geboren 1988 in Meschede, studierte bis 2013 Germanistik und Philosophie in Kassel. Ab April 2013 Arbeit als freie Regie- und Produktionsassistentin in Berlin und München und ab Oktober 2014 Masterstudium der angewandten Literaturwissenschaften an der FU Berlin. Sie ist Mitbegründerin der Lesesreihe Kabeljau & Dorsch und Mitherausgeberin der gleichnamigen E-Book Anthologie, die 2016 mit dem deutschen eBook Award ausgezeichnet wurde. Darüber hinaus arbeitet sie als Literaturvermittlerin in verschiedenen Veranstaltungsformaten und seit 2016 als Volontärin im Suhrkamp Verlag.

Donat Blum,
1986 geboren, lebt und schreibt in Zürich und Berlin. Er arbeitet an einem Roman, den er 2012 im Rahmen des Schweizerischen Literaturinstitutes begonnen hat. Daneben hat er in verschiedenen Magazinen und Zeitschriften veröffentlicht (Surprise, Kolt, Quottom u.a.) und wurde 2015 mit dem Förderpreis von Stadt und Kanton Schaffhausen ausgezeichnet. Er ist Mitveranstalter der Werkstattgespräche „Teppich“ im Literaturhaus Zürich und hat mit drei KollegInnen die Veranstaltung „Skriptor“ für die Solothurner Literaturtage 2016 entwickelt. Er moderiert Veranstaltungen jeglicher Couleur, u.a. für die Literaturhäuser Zürich und Basel sowie für die Literarische Gesellschaft Biel.

Sascha Macht,
1986 in Frankfurt (Oder) geboren. Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Im Frühjahr 2016 erschien sein erster Roman Der Krieg im Garten des Königs der Toten im DuMont Buchverlag. Er lebt in Leipzig.

Peter Stamer,
arbeitet als Regisseur, Dramaturg, Autor und Mentor im Bereich der zeitgenössischen darstellenden und installativen Künste. In seinen Projekten interessiert ihn zumeist das Spannungsverhältnis von Körperermächtigung und Sprachergreifung in performativen, sozialen und narrativen Dispositiven. Neben Theaterarbeiten und Unterrichtstätigkeiten in ganz Europa haben ihn seine Performance- und Theaterprojekte in den vergangenen Jahren nach China, die USA oder Ägypten geführt. Zu seinen letzten Theaterarbeiten zählt die Nietzsche-Adaptation On Truth and Lie in an Extra-Moral Sense (Regie und Bühne) oder das Erzähl-Projekt A Piece you Remember to Tell – A Piece you Tell to Remember, welches er u.a. im Februar 2017 am Tanzquartier Wien gemeinsam mit Silke Bake und 24 TänzerInnen und ChoreografInnen realisierte.

Silke Bake,
lebt in Berlin und arbeitet als Dramaturgin, Kuratorin. Studierte Theaterwissenschaft und Philosophie. Arbeitet an unterschiedlichen Projekten und Formaten zusammen mit ChoreografInnen/ RegisseurInnen (u.a. mit Milli Bitterli, Reinhild Hoffmann, deufert +plischke, Peter Stamer u.a.). Entwickelt Programme an verschiedenen Theatern und Kunstzentren wie beispielweise Akademie der Künste Berlin, Hebbel-Theater Berlin, Haus der Kulturen der Welt Berlin, Kanuti Gildi Saal Tallinn, Tanzquartier Wien, Theaterformen Braunschweig/ Hannover, Impulstanz Festival Wien. Akademie für Choreografen + Komponisten an der Akademie der Künste Berlin 2001-02; Dramaturgin am Tanzquartier Wien, 2002-04; Mitglied des dreiköpfigen Kuratoriums für Off-Theater und Tanz der Stadt Wien, 2005-06. Kuratorin der Tallinn-Ausgabe des EU-Netzwerkprojekts Colina mit Künstlern verschiedenster Disziplinen, 2006. Gemeinsam mit André Lepecki (Kurator) war sie verantwortlich für das Performing-Arts-Festival IN TRANSIT am Haus der Kulturen der Welt 2007-09; Mentorin bei Europe in Motion im CNDB Bucharest 2009. 2010 kuratierte sie „Die Gegenwart des Anderswo im Jetzt“, ein Themenwochenende mit Lectures, Performances, Videos und installativen Arbeiten zum Thema Postkolonialismus und Theater beim Festival Theaterformen in Braunschweig und veranstaltete die 12stündige Talkshownacht from dusk till dawn and further bei Impulstanz in Wien.

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Prosanova