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Shida Bazyar. Ränder 6

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Ränder Nava Ebrahimi
© Guido Graf

Gespräch

Fast am Anfang von Nachts ist es leise in Teheran, dem ersten Roman von Shida Bazyar, erschienen 2016, sitzen drei Freunde nachts auf einem Dach und sehen auf die Lichter und Häuser Teherans. Aber eigentlich tauchen sie in Erinnerungen ein, an die Stadt der Kindheit und daran, wie man wird, was man ist.

Am Anfang von Shida Bazyars neuem, dem zweiten Roman Drei Kameradinnen sitzen die drei Protagonistinnen Sayam Hani und Kasih ebenfalls auf einem Dach, diesmal in Berlin. Kasih, die Erzählerin dieses Romans, zweifelt an diesen Erinnerungen und erzählt doch, dicht und schnell, in einer Nacht, was ihnen widerfahren ist, was sie machen, wie sie zu denen geworden sind, die sie sind: „wir nehmen das, was uns als Realität verkauft wird, und übermalen damit unsere eigenen Biografien.“

Shida Bazyar, geboren 1988, studierte Literarisches Schreiben in Hildesheim, war neben dem Schreiben in der Jugendbildungsarbeit tätig. Drei Kameradinnen war für den Deutschen Buchpreis nominiert.

Wir sprechen über das Studium in Hildesheim und Shidas Entwicklung, über die prekären Bedingungen des Literaturbetriebs, über Machtstrukturen und Erzählweisen, über Klassenwechsel und den sogenannten Migrationshintergrund, über erste Sätze und die Notwendigkeit einer intersektionalen Ästhetik.

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