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Winkschaden, abgesetzt

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Christian Steinbacher, © Lisa Spalt
Christian Steinbacher, © Lisa Spalt

Es gibt nur wenige Autoren in der gegenwärtigen Lyrik, die das Komische beherrschen. Christian Steinbacher ist ein Meister unter ihnen. Ihm gelingt es immer aufs Neue, die (österreichische) Tradition der experimentellen Poesie mit barocker Sprachfreude zu verbinden.

»Winkschaden, abgesetzt« (2011 Czernin Verlag, Wien) ist der jüngste Gedichtband des Kurators, Veranstalters, Herausgebers, Vermittlers und natürlich Autors. Da wimmeln Haderlumpen und Pfundskerle, steht Wankelmut vor Donnerblech; Wiederholungen, Stab- und Binnenreime feiern fröhliche Urstände. Unterwegs zwischen den poetischen Schulen, setzt er gleichsam dem feinen Humor eines Oskar Pastior eine quietschbunte Narrenkappe auf.

Christian Steinbacher (*1960 Ried/Innkreis) begann in den 1980er Jahren im Umfeld Neuer, Konzeptioneller und Visueller Poesie. Vor allem in den 1990er Jahren realisierte er auch Sprech-Auftritte und Textinstallationen. Seither schreibt er in erster Linie Gedichte, poetische Prosa, Hörstücke und Essays. Er erhielt 2006 den Kulturpreis des Landes Oberösterreich und 2010 den Literaturpreis Wartholz. Jüngste Werke: »Zwirbeln, was es hält. Gedichte« (Haymon Verlag 2006), »vorlautes nieseln. Ein Abend für zwei Streicherinnen, Autor und Clementine« (DVD, mit Christoph Herndler, Gaspoltshofen 2007) und »Klotzkopf. Hausgemachte Fiktionen« (mit Zsuzsanna Gahse, Edition Thanhäuser  2009).

In Lesung und Gespräch: Christian Steinbacher (Autor, Linz), Moderation: Nico Bleutge (Autor und Literaturkritiker, Berlin).

Christian Steinbacher hat Litradio außerdem dankenswerterweise eine Aufnahme des von ihm gesprochenen, in “Winkschaden, abgesetzt. Gedichte und Stimmen.” veröffentlichten Langgedichts „Kaum konzertante Konzentrate (nicht mal ein Weiterreichspiel, kaum Gewicht)“ zur Verfügung gestellt, die den Text mit einer Parallelspur des Komponisten Christoph Herndler (interpretiert von dem Klarinettenduo Petra Stump und Heinz-Peter Linshalm) in Korrespondenz treten lässt.

Mit seinem Langgedicht hat sich Steinbacher beim Literaturwettbewerb Wartholz 2010 gegen die mit angetretenen Prosatexte durchsetzen können. „Bei aller Strenge der Komposition bekommt der Leser durch Steinbachers Text ein Verständnis für die Freiheit des literarischen Sprechens“, hieß es in der Begründung der Jury.

Die Text/Musik-Koppelung „Kaum konzertante Konzentrate/quicksand“ ergibt ein oszillierendes Zittern im Sinne eines nirgendwo hinführenden Vibrierens: Jede Zeile des Textes wie auch jede Phase der Musik sind im Prinzip eigenständige Konzentrate, und doch treten sie eine abfolgende Bewegung los, die jedoch ein verweilendes Erfassen immer wieder unterläuft. Wesentlich für die Koppelung ist, dass Text und Musik kontinuierlich ineinandergreifen, sich zugleich aber auch nebeneinander bestehen lassen. (Das Klarinettenduo Stump-Linshalm, das unter anderem zum offenen „Ensemble EIS“ des Komponisten Christoph Herndler gehört, realisiert eine dem Text analoge Bewegung.)

“Winkschaden, abgesetzt” ist 2011 im Czernin Verlag erschienen. Die Sendung der gelesenen Gedichte erfolgt mit seiner freundlichen Genehmigung. (Christian Steinbacher. Winkschaden, abgesetzt. © Czernin Verlag 2011, Wien.)

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