Thomas Melle spricht im Literarischen Salon über seinen neuen Roman 3000 Euro.
Denise arbeitet im Discounter, hat eine Tochter und einen Porno gedreht. Anton wohnt im Wohnheim, hat Schulden und sein Jurastudium abgebrochen. Er schaut gerne Harald Schmidt beim Analysieren der Form und Funktionalität bestimmter Türklinken zu, während sie feststellt, dass die Katzenberger doch auch nichts Böses will. Beide leben – und da hilft nicht einmal mehr »die unsichtbare Hand« – mit wenig Geld am unteren Rand unserer Gesellschaft.
Thomas Melle zeichnet in 3000 Euro eine Welt, die ebenso systemisch erkrankt ist wie schon in seinem furiosen und zurecht gefeierten Debütroman “Sickster” – nur diesmal von unten. Klug, politisch, in einer kunstvollen und drastisch-düsteren Sprache erzählt Thomas Melle vom einfachen Leben und Lieben. Und von ganz schön sicken Zuständen, findet Moderator Nils Pelle Petersson.