Ein Gespräch über Lebensformen, gesellschaftliche Zuschreibungen und Identitätspolitik
Die Herauslösung aus kulturell vordefinierten Identitätsmustern scheint in den westlich-liberalen Gesellschaften heute leichter als jemals zuvor. Doch birgt die Identitätskonstruktion ohne traditionsbedingte Garantie auf Sicherheit eine Vielzahl an Risiken im politisch umkämpften Raum. Identität unterliegt einer gesellschaftlichen Zuschreibungspraxis, in die immer schon hierarchisches Denken und Macht eingelassen sind. Setzen sich die entrechteten Gruppierungen für Pluralismus, Heterogenität und gelebte Differenz ein, rüsten andere zu identitätspolitischen Kämpfen, nationaler Abschottung und rückwärtsgewandtem Fundamentalismus auf. Was macht nationale, geschlechtliche, religiöse und kulturelle Identität heute so störanfällig?
Speakers: Falk Richter / Manuela Bojadzijev / Carolin Emcke / Grada Kilomba / Esra Kücük
Kooperation Litradio & Theatertreffen